Konversationen im Haus Hofmannsthal
Olga Schnitzler’s Talkshow mit Zeitgenossen
Nach einem ersten Gespräch, das Arthur Schnitzler 1899 mit der 16-jährigen Schauspielschülerin Olga Gussmann führt, vermerkt er in seinem Tagebuch: „Intelligentes Mädchen“. 1903, ein Jahr nach der Geburt des gemeinsamen Sohnes Heinrich, macht er die zwanzig Jahre jüngere Geliebte zu seiner Frau und so wird Olga Schnitzler Teil der intellektuellen Avantgarde Wiens.
Nun kehrt Olga Schnitzler aus der anderen Welt zurück und führt sehr persönliche Gespräche mit ihren ehemaligen Zeitgenossen.
Joseph Roth – ganz persönlich
Joseph Roth wird zumeist als Autor der Elegien auf die k. und k. Monarchie gesehen.
Doch er war viel mehr: Warnender Prophet der kommenden Zeiten, meisterhafter Feuilletonist, unübertrefflicher Beobachter und Schöpfer gewaltiger Wortkreationen.
Und dazu noch der wohl menschlich facettenreichste aller Schriftsteller, wozu er selbst durch ständiges Erfinden neuer Lebensläufe beigetragen hat.
Wer aber war dieser Josef Roth nun wirklich, was hat ihn geprägt, erfreut, gequält und erregt?
Im Mittelpunkt dieser Konversation steht der Mensch Joseph Roth.
Idee, Buch, Regie und Olga Schnitzler: Elisabeth-Joe Harriet
Joseph Roth: Ralph Saml
Das sagt der große Schauspieler und Regisseur Ernst Stankovski:
Liebe Joe,
Deine beiden „Konversationen im Herrenhof“ als Olga Schnitzler mit Hugo von Hofmannsthal und Berta Zuckerkandl, habe ich gelesen und die Aufführungen erlebt. Großen Respekt! Du hast eine historische Recherche mit viel dramatischem Geschick zu blutvollen Lebensbildern verdichtet. Hochinteressant so viel Unbekanntes und doch Wissenswertes.
Mit der Reihe „Olga Schnitzlers Talk-Show mit Zeitgenossen“ hast Du ein Format geschaffen, da sicher ein bemerkenswertes Mosaik innerhalb der Wiener Kaffeehauskultur darstellt, aber Dir – bei den vielen literarischen Persönlichkeiten, die Olga Schnitzler einladen soll – enorme Arbeit abverlangen wird.
Ich wünsche Dir – in nochmaliger Bewunderung – viel Erfolg und vor allem Kraft.
Dein Ernst Stankovski
Das sagen Publikum und Presse
„Die Konversation mit Joseph Roth war wieder ganz wunderbar und es war auch ganz richtig sich überwiegend mit seinen Anfangsjahren zu befassen, nur so kann man ihn, sein Leben und Schreiben verstehen.“ H. Purth
„Gediegene Konversation und Literaturtheater vom Feinsten.“ K. Rabl
„Heiter plaudernd marschiert das Paar in das (imaginierte) Café im Herrenhof ein: Olga Schnitzler im Midikostüm der Epoche, Joseph Roth im dunklen Anzug mit Fliege. Sie wundert sich über sein elegantes Auftreten, er darauf: „Wenn ich schon Urlaub aus der anderen Welt und wieder einen Körper habe, muss ich das ausnützen.“ Danach, ganz perfekte Gastgeberin. bietet ihm Olga Wasser an. Roth enttäuscht: „Nur Wasser? Sonst nix?“ Natürlich ist auch Wein da, er fragt nach dem Korkenzieher. Wird nicht mehr gebraucht – Drehverschluss. Staunen über die fremde neue Zeit. Solche Spielchen zwischen den Zeiten liebt Olga und spielt sie mit allen ihren Gesprächspartnern (Karl Kraus, Hofmannsthal, Berta Zuckerkandl). Nach diesem heiteren Geplänkel möchte sie mit seiner Geburtsstadt Brody beginnen, was er nicht so gerne hat. Brody wäre doch nur eine unbedeutende Provinzstadt gewesen. Da hält ihm Olga, die immer eifrig recherchierende, seinen eigenen Text über Brody unter die Nase: „Er lese ihn bitte vor“. Und während nun Joseph Roth liest, klappern draußen die Fiaker vorbei. Im Kopf der Zuhörer verschmilzt die Gegenwart zur aktuell sich abspielenden Vergangenheit, die Vergangenheit Joseph Roths: Die zerbrechliche Beziehung zu seiner Mutter, der nicht existierende Vater, der durch das Idealbild des Kaisers ersetzt wurde. sein Aufstieg zum gutverdienenden Journalisten und Romancier („Hiob“ war ein Riesenerfolg, tolle Verkaufszahlen). Roth: „Ja, ich habe mein Leben schön fabuliert!“ Doch früh schon die Erkenntnis, dieser Hitler ist eine große Bedrohung. Seine Liebe zu seiner jungen und schönen Frau Friederike, seine Selbstvorwürfe, sie in der Krankheit im Stich gelassen zu haben. Immer wieder Warnungen vor Hitler, dem Kriegstreiber, und schließlich 1933 seine Abreise ins Exil nach Paris. Dort endet die „Konversation“, Olga Schnitzler wollte keinen vom Alkohol zerstörten Schriftsteller dem Publikum zeigen, sondern das feinfühlige Sprachgenie, das so vieles mehr als alle anderen Zeitgenossen sah, verstand und in seinen Werken poetisch, dokumentarisch und journalistisch verarbeitete. Großartig Ralph Saml als Joseph Roth.“ Silvia Matras/Die Bühne
- Olga Schnitzlers Talkshow mit Joseph Roth17. Februar 2025 um 18:30 Uhr
Tickets im Vorverkauf unter ejh@elisabeth-joe-harriet.com